Sonntag, 17. Juni 2012

Wörter aufschreiend

Angesichts jeder drohenden, menschlich verursachten oder natürlichen Katastrophe ist es zu vernehmen, dass Menschen ein ultimatives Aufschrei von sich geben. Meistens sind die Rufe an die Herrschenden gerichtet, dass sie die Quälereien unterlassen sollen oder an die Götter gerichtet, dass sie von der Bestrafung durch Katastrophen absehen und stattdessen helfen sollen. In beiden Fällen vermutet der Mensch bei dem Mächtigeren ein Naturrecht, den er sich aneignen und nutzen will um keinen Leid mehr zu haben. Ob eine Übergeordnete Fähigkeit personell auffindbar ist, ist zu hinterfragen, denn davon hängt ab, wie der Mensch seine Fähigkeiten am besten koordinieren müsste, um Katastrophen abzuwenden.
Die Möglichkeit der Selbstreflexion entblößt im 1. Hinblick natürlich die fehlenden Fähigkeiten und Mittel, die der Einzelne und die Gesellschaft haben. Sie befreit aber auch von dem irrsinnigen Illusion, dass Hilfe von Außen zu erwarten sei. Hierbei eröffnet sich die Überschau der eigenen Fähigkeiten und Mittel, sowie die Gesamtgesellschaftlichen Potentiale. Die Mächtigen und die Götter werden als Ausdruck von Unzulänglichkeiten enttarnt und es werden Mittel und Wege gesucht, diese aufzuheben. Nur eine selbstreflexive und von Dogmen befreite Anschauung eröffnet die letztliche Befreiung.

Die Frage nach den tatsächlichen Potentialen und Fähigkeiten des Einzelnen und der Gesamtgesellschaft führt zu der Betrachtungsweise hin, dass es keine Einschränkungen in Kooperation und Kommunikation zugelassen werden darf. Eine größtmögliche Konnektivität macht den Aufschrei bei jedem Mitmenschen hörbar. Jede Aufschrei erübrigend, erfolgt bereits zu Beginn der kommunikativen Konnektivität nicht Ablehnung und Misstrauen vor dem Anderen, sondern die Neugierde und die Freude am Ganzheit miteinander. Die Erfahrung der sich öffnenden Selbsttätigkeit wächst zunehmend durch die Möglichkeit der Mitbeteiligung und Mitentscheidung in allen Lebensbereichen, die die gesellschaftliche Fortbestehen betrifft.
Der Aufschrei verwandelt sich zunehmend zu einem jederzeit wachen, klugen Beobachtung der Ereignisse und Forderungen. In diesem Zusammenhang ist es Notwendig den Diskurs nicht als einen Streit aufzunehmen sonder als lebendiges Lernprozess, der ohne personelle Querelen die Fragestellung in eine übergeordnete Themenfeld einführt und universalisiert. Der Aufschrei dagegen zielt auf ein Katharsis ab, der nicht erfolgen kann, solange es keine Befreiung von den Ursachen der Nöte gibt. Hierzu wird meist eine kanalisierte Schuldzuweisung auf ausgegrenzte signifikante Gruppierungen betrieben, wenn diese zT. auch privilegiert sind.

Die grenzenlose Öffnung zur Ganzheit darf kein Ausschluss anstreben; im Gegenteil, nur durch Integration kann die Ganzheit es schaffen, dass es keine stigmatisierten Gruppierungen entstehen. Dadurch, dass die Menschen sich als Teile und Souverän der unbegrenzbaren Menschheit verstehen können sie schaffen diese positiv zu verändern und eine Besserung der Lebensbedingungen aller zu erreichen. Die Äußerung der Selbstfindung erfolgt durch das Vorleben neuer noch nie dagewesener Einigkeit in der Forderung eine Allgemeine Besserung der Lebensbedingungen, die Abwendung von Gefahren Seitens Katastrophen jeglicher Art sowie das die Stimme des Volkes nicht mehr übertönt werden kann.
Der globaler Generalstreik ist wiederum der unübersehbare Körperfindung der Gesellschaftlichen Forderungen. Das hier zum Ausdruck gebrachte neue Lebensgefühl, dass oft auch unter Einsatz vom Menschenleben geschieht -da die existierenden Machtkader ihren Einfluss nicht zurücknehmen wollen-, fordert alle Menschen auf ihre Lebensweise zu überdenken und sich zu fragen, wie weit jeder mit dem Machtapparat, der das Leben der Menschheit als Ganzes unterbindet gebändelt ist.

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