Montag, 11. Juli 2011

die sprache des gewissens

die sprache des gewissens kennt keinen personalbezug und sie geht von niemandem persönlich aus sie bedient sich lediglich personen als kanal zur äusserung, deshalb kann um den gewissen keinen personenkult entstehen, sie löscht vielmehr alles personifizierbare aus um die begrenzungen des egoismus durchdringen zu können. die sprache des gewissens negiert worte wie ich, du, er, wir, sie, mein etc.. sie ist weder singulär noch allgemein sondern sie ist das unfassbare neutrum in zahllosigkeit.
wenn die sprache des gewissens laut wird kennt sie keine schmerzensschreie und freudenjubel sondern sie kennt nur das eindringliche verständliche wort von dem der sprechende und die hörenden gleichermassen ergriffen sind. dieses wort grenzt nicht ein sondern öffnet die unbegrenzbaren dimensionen und schafft den zugang zu diesen für alle -ausnahmslos-. die sprache des gewissens geht von dem schwächsten und entrechtetesten aus. sie ist nur dann verdaubar wenn noch platz ist im magen. auf vollem magen wirkt sie einengend. die sprache des gewissens ist eine klärende wärmende brise für die unbetuchten, die pelzbehangenen kann sie ausdörren. die sprache des gewissens kennt keine dualität, keine gegensätze doch wenn der hörende oder mit ihr konfrontierte sich gegensätzlich ausgibt wird die sprache des gewissens ihn stutzen oder erhöhen.

was ist gerechtigkeit, die niemandem gehört und von niemandem gemacht werden kann? das kann nur die gerechtigkeit der unumstößlichen universalität des mensch-seins sein im menschheitsganzen. die personalität, die relativ zu sein scheint ist eine illussion, die durch abgrenzungen erfolgt und die menschen zu sklaven des ego macht. leider sind nicht genug lehrer da, die unter uns frieden stiften können, vertrauen aufbauen können, und uns lehren können zu teilen was wir erwirtschaften. wer lehrt uns die neue -immerwährende- sehnsucht von der besseren gesellschaft und dem besseren menschen zu verwirklichen?
das gewissen ist der lehrer jedes einzelnen. er kennt keine schulen und klassen und trifft im alltag auf seine schüler. er spricht nicht mit du und ich an sondern nennt die tatsächlichen beweggründe die alle antreibt. die gerechtigkeit ist die ausdrucksweise des gewissens. die sätze, die sie bilden sind nicht durch schnöde zäune eingeengt und gefasst sondern sie sind universell. solche sätze kann in jedem ausdruck formuliert werden und ausgesprochen werden. klarheit ist die eindringliche öffnung des geistes durch dem das gewissen spricht. was kann gesagt werden, was nicht für alle gleichermassen zutrift und gewissenhaft wäre? alles was gesagt werden kann ohne personalbezug ist im sinne aller gesagt. denn ein solcher satz kann niemanden ausschliessen und unterjochen. die sätze der öffnung sind die sätze des gewissens, denn das gewissen steht keinem ego unter.

der globale generalstreik ist eine universelle auflehnung gegen die begrenzende unwissenheit, gegen die vielen verwirrenden stimmen, die die aufmerksamkeit der menschen in die richtung der beschränkenden interessen lockt und an ihnen fesselt. der globale generalstreik ist keine streitsucht sondern das aufwachen und der aufstehen aus dem versklavenden selbsgefälligkeit und sich selbst unterjochenden untertanentum. ohne streit, durch das erlernen der fähigkeiten und möglichkeiten, die die natur und die kultur bereithält finden erst einzelne den weg aus dem gefängnis des ego, diese bereiten freiräume worin dann viele sich bewegen und lernen können. die freiheit darf nicht mystifiziert werden und glorifiziert, denn sie ist eine grundlegende dienstleistung an der menschheit.
freiräume die entstehen, weil ein ego mit all seinen begierden und bedürfnissen erlischt lockern auch die verzahnung der verbliebenen egos untereinander und schaffen dadurch eine formbare flexible gesellschaft die lernfähig und tollerant ist und sich entwickeln kann ohne blutvergiessen und ausbeutung. der globale generalstreik fordert nach dieser auflockerung um die stimme des gewissens im tiefsten verlies des ego hörbar werden zu lassen. die menschheit erhebt seine stimme und verleiht sie dem gewissen.