Sonntag, 3. November 2013

Globalisierung inwendig

Die Suche nach dem guten Leben führt zur belebenden Ordnung welches die Beschaffenheit der Umstände aus dem kargen Funktiondienlichkeit befreit und zu selbsterhaltenden Wertigkeit der freien Wesen führt. Die Wirtschaftsglobalisierung hat genau die Prozesse losgetreten, die diesem, allen Wesen innewohnenden Freiheitsstreben entgegentritt. Alles; seien es Ressorcen, Dienstfähigkeiten, Topologien oder Ablaufswissen wird zur Ware gemacht und aufgrund ihrer Funktionalität vermarktet. Diese Vermarktungstendenzen machen auch nicht vor Menschenschiksalen Halt. Der Mensch verliert am Arbeitsmarkt zunehmend seine immaterielle Würde als geistfähiges Wesen. Stattdessen wird über ihm eine normierte anonymität gestülpt, welches durch unterschiedliche vorkodierte Persönlichkeitsprogramme bestückt werden kann. Diese Klischees sind kompatibel mit den Marketingstrategien und den Ausbeutungstaktiken am Markt. Hier findet die Entleerung der menschlichen Natürlichkeit statt, um eine programmier- und kontrollierbare Gesellschaft zu installieren wodurch die Gewinnmaximierung der Aktöre garantiert werden soll.
Dass diese mechanistische Prozesshaftigkeit nur an der Oberfläche funktionieren kann, zeigt sich darin, dass die Erhaltung der Ressourcen, der Umwelt sowie das Menschenleben im Programm nicht berücksichtigt werden, zudem die Schäden und Verluste nur als Kolleteralschäden angegeben werden und deren monitäre Begleichung -wenn überhaupt- doch meist beschämend gering ausfällt.

Die Menschheit erfährt nun ein Aufwachen, da sie erkennt, dass der eingeschlagene Weg der Programmierung, Kontrolle und Ausbeutung gegen dem menschlichen Natur gerichtet ist, der nach Freiheit unter Verwirklichung der Menschlichkeit strebt. Es entstehen Orte und Gruppen worin das Aufbegehren sich formiert und in Form positiver kreativer Projekte umgesetzt wird. Diese Projekte sind durchdrungen vom Geist des Aufbruchs zur Quelle des Menschseins in dem Sinngebenden Menschheitsganzen. Die Globalisierung kann dadurch nach Innen, zum Geist hin gerichtet werden, welches dann die Welt des Aussen umwandelt und zu einer offenen erhaltenden Basis für die Verwirklichung einer Menschheitlichen Gesellschaft für den Menschen werden lässt.

Die Voraussetzung dafür, das der Geist sich erkennen kan und sich selbst bewust wird, ist es, die Dissenz im Denken zu erkennen und den dadurch entstehenden Leid und Schmerzen auf der Welt mitfühlend zu entgegnen. Die Urfrage im sozialen Skeptizismus ist es, warum es soweit kommen konnte wie es heute ist, warum die Menschheit vor Generationen schon nicht angefangen hat das Gute zu errichten? Die Antwort darauf ist nicht schwer. Jeder Menscht osziliert innerhalb seines Daseins zwischen den Polaritäten des gemeinwohlorientierten, ethisch offenen Handelns und dem eher zur Verklumpung, Ausgrenzung und blindwütigem Gier neigenden Handeln, welches mehr ein Getriebensein bedeutet. Diejenigen die aus dieser Negativität Kapital schlagen treiben andere vor sich hin um sie sich dienlich zu machen. Es kommt nun darauf an die natürlich gegebenen positiven Möglichkeiten und Situationen so zu verstärken und zu mehren, dass Lebens-kulturelles Qualität nicht nur eine Ausnahme bleibt sondern alle Menschen erfüllen kann. Das wichtigste, was hier genannt werden kann ist die Beziehungskultur, die die Menschen untereinander pflegen können wenn sie Gelassenheit erfahren.

Der globale Generalstreik äussert sich auf unterschiedlicher Weise. Zum einen ist da ein jahrelanges gestautes Frust, der sich dann als lauter Wut auf die Strasse trägt. Darüber hinaus gehend ist die Bildungsintensivierung und die Vertiefung der zwischenmenschlichen und gesellschaftlichen Beziehungen. Letzten endes Braucht es viel Erkenntnis und Verständnis die Ressourcen, Empathieen und die begrenzte Zeit die jedem gegeben ist sinnvoll und Zielführend einzusetzten. Der Ziel ist es, unweigerlich zu erkennen das jeder Mensch die Menschheit als ganzes verkörpert und dass er es verdient durch allen in allen Fragestellungen so behandelt zu werden. Die Globalisierung wird dadurch Inwendig, dass auch das Menschheitsganze schließlich wie ein Mensch behandelt wird, der Bedürfnisse und Fähigkeiten hat aber nicht subjektivierbar ist.

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