Donnerstag, 14. Februar 2013

Wettbewerbslüge

Wettbewerb wird als Wort in den Medien, Schulen und offiziellen Auftritten fast in einem religiösen Nimbus gebraucht. Dabei kann jeder eigentlich sofort ermitteln, dass sogemeinter Wettbewerb nur dazu dienen kann, Menschen die unter gleichen Bedingungen leben oder leben müssen gegeneinander aufzureiben und dadurch die horizontale Gemeinsamkeit aufzubrechen und eine wertikale Schichtung durchzusetzen. Falls Wettbewerb tatsächlich innerhalb aller Schichten der Gesellschaft gerecht wirken soll, müssten überall gleiche Voraussetzungen herrschen. Stattdessen erhält jemand der finanziell gut ausgestattet ist immensen Vorsprung gegenüber demjenigen der arm ist. Der Arme kann vielleicht auf einem Lottogewinn hoffen um den Reichen mit seinem Vorsprung einmal überholen zu können.
Die unwirtliche Atmossphäre, die von ungesunden Spannungen in allen Lebensbereichen geprägt ist ist schier erdrückend und schafft Charaktäre die immerzu auf Konflikte aus sind, da einer glaubt, dass der Andere seine Changen stielt. Innerhalb einer Gesellschaft deren Grundstruktur der Wettbewerbsgedanke ist gibt es kaum Ansätze oder Einrichtungen, die das Gegenteil vom Wettbewerb belohnen; nämlich Solidarität. In Extremfällen werden Menschen ideel und unter Staunen hervorgehoben, die durch Einsatz des eigenen Lebens jemand bekannten oder unbekannten aus etwaigem Todesgefahr retten und die Aufgabe der Rettungskräfte übernehmen. In Wirtschaftlichem Kontext ist dagegen die Solidarität nicht erwünscht.

Es ist kein historischer Entwicklungsbedarf anzumelden an dessen Ende das Wettbewerb dem Solidarität den Platz räumen würde, denn es gab und gibt Gesellschaften sowie Epochen worin Solidarität bestimmend war und einen erwünschten menschlichen Wert darstellte. Das Wettbewerb wird demgegenüber als ein Verhaltensmuster schon in den Schulen eingeimpft um die jungen Menschen zu vereinzeln und gegeneinander aufzuwiegeln. Diejenigen die im Vorteil sind sehen ihre Vorteile als aus eigener Kraft erarbeitet, dagegen diejenigen die im Nachteil sind; sie haben fast eine religiöse selbstbeschuldigung und sehen sich als geringwerztig.
Damit eine fruchtbare Widerstand erfolgen kan gegen alles Schlechte auf der Welt ist eine soziale Einigkeit der benachteiligten und Ausgebeuteten erforderlich. Denn diejenigen, die die Vorteile ergattern investieren Immensen Aufwand um die nicht-bevorteilten in ihrem Stand zu halten. Diese wiederum verprassen ihre wenigen Mittel und die Zeit die sie haben mit innerklasslichen Konflikten politischer oder ethnischer Natur, die die Menschen auseinanderdividiert.

Der globaler Generalstreik bietet die Gelegenheit auf friedlichem Wege Solidarität zu üben und zu erfahren. Als Aussicht für den Erfolg steht die Lebendigkeit der Protestierenden. Sie sind nicht einschüchterbar und haben die Divergierungen biografisch hinter sich. Deshalb fällt es ihnen nicht schwer noch verschlossene Schichten anzusprechen, die als Opfer dieser Divergierungen gespalten sind und sie zur Mitkämpfern für eine gute und gerechte Welt zu gewinnen. Es gehört zu ihrer Biografie auch, dass sie die Verlogenheit des Wettbewerps-Propaganda durchschaut haben und sich nicht mehr bereitwillig unter irgendwelche Schichtung unterwerfen. Die amorphe und klassenlose Gesellschaft ist nicht nur ein Traum sondern gelebte Tatsache.

Keine Kommentare: