Freitag, 8. Juli 2016

virtuelle Souveränität


Die Menschen erkennen zunehmend die Menschheit als die Gesamtheit ihres Miteinanders, das nicht verhindert werden darf. Jeher streben Menschen danach ihren Horizont zu erweitern, durch Neugierde, Verständigung, Hilfestellung, Kooperation und Austausch. Leider gibt es auch diejenigen Kräfte, die durch Konflikte, Expansion und Kriege dem Weg der Verschmelzung der Menschheit schmerzhafte Wunden zusetzen. Jedoch sind diese Rückschläge nicht in der Lage, den Willen, eine Würdige und freie Gemeinschaft bilden zu wollen und zu können zu vernichten. Im Gegenteil, in jeder Generation erwächst der Wunsch und der Drang von neuem eine geschwisterliche Gesamtheit auf der Erde zu errichten und auszurufen. 
Nun sind wir durch die Wissensmehrung der Jahrhunderte, durch das Erproben globaler Kommunikation und mittels Informationstechnologien in der Lage dem Streben nach Gesamtheit in form einer virtuellen Souveränität jedes einzelnen Menschen zu manifestieren. Es ist demnach notwendig, das Recht auf Gedankenfreiheit und der Freien Äusserung von Gedanken nicht nur als blose individuelle Freiheit anzusehen, sondern als Grundlage eines Souveränitätsbegriffs, der auf alle Menschen ausgedehnt werden muss, damit sie gesellschaftliche Verbesserungen bewirken können. 

Durch die Betrachtung der Informationstechnologie kommen wir zu dem Schluss, das die gegenwärtigen Datenkraken nicht die einzige Form der Nutzung der Informationssphären sein können. Das Internet als offenes Ozean von Verknüpfbarkeit bietet auch die Möglichkeit als unabhängige, selbständige Aktöre daran teilzunehmen, ohne seine Rechte und Freiheiten preisgeben zu müssen. Es wird gefordert eine virtuelle Subjektivität zu erstellen, welcher mit aktivitätsbefugnissen im Internet handeln kann und ohne Zugriff durch Interessen anderer aktiv bleibt. Diese virtuelle Persönlichkeitsmaske muss imstande sein, auf existentielle Anforderungen des jeweiligen Menschen angemessen zu reagieren. Ihm in seiner Bildungsweg zu begleiten und zu unterstützen, eine Quelle für die Entwicklung von Werten und Beziehungsfähigkeit zu erschliessen. Die Informationssphäre muss aus dem schnöden konsumptismus herauswachsen und sich zu einem kulturell-, ethisch-, kreativem Plattform entwickeln. Es sind sozusagen auf einer Seite Wissensfarmen notwendig, auf der anderen Seite monadische Experten, die auf der Suche nach menschlichem Austausch in diesen Wissensfarmen aktiv werden können. 

Die Seitens der Weisen eingeforderte Mündigkeit des Menschen, kann durch reflektionsebenen eines Wissensplattforms objektiv sichtbar gemacht werden. Dazu ist es erforderlich, dass die Inhalte des jeweiligen individuellen Systems nicht durch andere eingesehen werden kann, jedoch in der Konnektivität auch nicht eingeschränkt werden kann. Dafür ist es notwendig, das Jedem Menschen von Geburt an eine Virtuelle Plattform zur Verfügung gestellt wird, das er mit wachsendem Kenntnis und Interesse entwickeln kann und hierin eine Quelle für Austausch und Integrität erschafft. Die persönlichen Systeme können im Internet selbst nach angebotenen Inhalten suchen und sie einfordern, jedoch können die eigenen Inhalte nicht eingesehen werden. Das ist begründet rein Entwicklungspsychologisch. Denn Ein Mensch ein lernender Wesen ist und deshalb die Anschauungen und Meinungen sich ständig ändern können, und dürfen sich auch ändern können, deshalb ist die Festsetzung eines Menschen auf eine belastende Äusserung, die er gemacht hat nicht unbedingt förderlich, wenn ihm nicht zugleich eine geistige Entwicklungssphäre auf einem Wissensfarm eröffnet wird.


Die Souveränität wird durch die politische Gewichtung des Einzelnen und seiner Beziehung zur Gesamtheit bedingt. Eine ständige Offenheit des Wortes fördert die Wachstum des Einzelnen und die Wachheit der Öffentlichkeit um die aktuellen Impulse erahnen zu können und Handlungswege zu eröffnen. Es geht weg von der hierarchischen Obrigkeitsverwaltung hin zu Verwirklichung des Lebenswindes der Öffentlichkeit. Durch aktuelle Einsicht in die Wünsche und Handlungsabsichten sowie der Wissensausprägung der Aktiven kann die kritische ideelle Öffentlichkeit die notwendigen Vorkehrungen treffen, damit die sich anbahnenden gesellschaftlichen Formationen sich manifestieren können und dienlich sind für die gesamte öffentlichkeit. Durch die Erweiterung der Informationssouveränitet der Einzelnen kommen wir in die Lage, auch der gesamten Üffentlichkeit eine Manifestationsmöglichkeit zu bieten, worin Sehnsucht, Wunsch und Wirklichkeit allen zum Wohl gereichen.

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